Altersforschung in Sachsen-Anhalt: Die Suche nach der richtigen Kruste


 

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Halles Methusalem-Professor Andreas Simm sucht für die nächste Zeit  dringend eine Bäckerei, die ihn bei seinen Forschungen unterstützt. Denn das Motto der von ihm geplanten, umfangreichen Untersuchungen könnte heißen: Iss dich gesund!

Den Altersforscher treibt die Frage um, wie ist Langlebigkeit aus biologischer Sicht zu bewerten und zu unterstützen. Wenn seine Vision greift, sorgt eines Tages womöglich ein neues Gesundheits-Brot dafür, dass noch mehr Menschen in guter Verfassung ihren 100. Geburtstag feiern können.

Fest steht: Der Medizinprofessor von der Martin-Luther-Universität will in den kommenden drei Jahren das Hauptnahrungsmittel Nummer eins der Deutschen genauestens unter die Lupe nehmen: Unser täglich Brot.

Als sein großes Ziel sieht er an, aus der Kruste ein neuartiges Nahrungsergänzungsmittel zu entwickeln. Nicht irgendeins unter bereits vielen vorhandenen Angeboten, sondern eins, mit dem man die körpereigene Abwehr gegen Krankheiten im Alter regelrecht trainieren kann.

Altersforschung in Sachsen-Anhalt: Als Mittel gegen Demenz und Lungentumore geeignet?

Ermittelt werden soll nach seinen Worten, unter welchen Bedingungen eine solche Therapie das Leben vieler Menschen noch einmal verlängern kann.  Auch Männer sollten etwas davon haben. Denn bisher würden fast nur Frauen 100 Jahre und älter.

Grundsätzlich müssten laut Simm, der in Halle-Kröllwitz das Forschungslabor der Klinik für Herzchirurgie leitet, zunächst zwei unterschiedliche Szenarien durchgespielt werden.

Einmal geht es dabei um eine Bremse von Demenzerkrankungen, die mit dem Absterben von Nervenzellen verbunden sind. Das andere Mal stehen Lungentumorzellen im Fokus. Das Problem dort: Könnte die zelleigene Abwehr so angeregt werden, dass damit das Wachstum des Tumors nachweislich zu hemmen ist?

Altersforschung in Sachsen-Anhalt: Die Suche nach der richtigen Kruste

„Die Frage, der wir auch nachgehen, ist, welche  Krusten-Version die wirksamste wäre, die beides kann“, blickt der Wissenschaftler voraus.  Welche Menge und in welchen Abständen man das Nahrungsergänzungsmittel  nehmen müsste, müsse gleichfalls noch beantwortet werden.

Um das alles herausfinden zu können, bedarf es Unterstützung.  Glücklicherweise gehört das Projekt zum Landesprogramm „Autonomie im Alter“, an dem die Martin-Luther-Universität mit fünf Themen beteiligt ist.

Dafür stehen insgesamt 2,3 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und aus Sachsen-Anhalts Haushalt  zur Verfügung.

– Quelle: http://www.mz-web.de/26261170 ©2017