Demografie: globale Entwicklungen – lokale Auswirkungen


 

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Älter, weniger, vielfältiger: Unter dem Titel „Herausforderung demografischer Wandel: Globale Entwicklungen – lokale Auswirkungen“ beschäftigt sich das Colloquium Fundamentale des ZAK | Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale mit den unterschiedlichen Aspekten der Demografie.

Die Vortragsreihe eröffnet Professor Norbert F. Schneider, Direktor des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung, am Donnerstag, 14. November 2013 um 18 Uhr im NTI-Hörsaal (Engesserstraße 10, Geb. 30.10).

Der demografische Wandel beeinflusst die Lebens- und Arbeitswelt jedes Einzelnen und stellt Gesetzgeber, Kommunen und Wirtschaft vor neue Aufgaben. Die deutsche Bevölkerung wird älter und schrumpft in ihrer Gesamtheit. Gleichzeitig trägt die Zuwanderung zur demografischen Veränderung bei, indem sie die kulturelle Vielfältigkeit der Gesellschaft steigert. „Obwohl Prognosen zum Ausmaß des Wandels schon lange vorliegen, wird das Thema bisher nicht hinreichend in Politik und Gesellschaft wahrgenommen“, sagt Professorin Caroline Y. Robertson-von Trotha, Direktorin des ZAK. „Um Gestaltungspotenziale für unsere Zukunft jedoch bestmöglich nutzen zu können, ist es wichtig, lokale und globale Entwicklungen zu verstehen und diese möglichst exakt vorherzusagen.“

Anlässlich des Wissenschaftsjahres 2013 „Die demografische Chance“ greift das Colloquium Fundamentale im Wintersemester 2013/2014 die Diskussion über Herausforderungen des demografischen Wandels auf. Drei Handlungsfelder stehen im Fokus des Wissenschaftsjahres, an die auch das Colloquium anknüpft: Wir leben länger. Was machen wir aus den gewonnenen Jahren? Wir werden weniger. Wie bleiben wir innovativ und wettbewerbsfähig? Wir werden vielfältiger. Wie können wir dieses Potenzial nutzen? Die Vortragsreihe stellt die Fragen im Kontext der globalen Asymmetrien, die dadurch gekennzeichnet sind, dass sich der demografische Wandel in anderen Weltregionen völlig anders vollzieht.

„Wir möchten verdeutlichen, dass die veränderte Altersstruktur nur einen der vielen Aspekte des Wandels darstellt“, betont Robertson-von Trotha. „Das Verhältnis zwischen den Generationen, den Geschlechtern, Inländern, Ausländern und Eingebürgerten, die Pluralisierung von Kulturen, Konventionen und Lebensentwürfen sowie eine veränderte räumliche und soziale Mobilität prägen das Bild des Wandels, den es zu erforschen und zu erklären gilt.“

Im Eröffnungsvortrag spricht Professor Norbert F. Schneider, Direktor des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung, über die Dynamik des demografischen Wandels in Deutschland und Europa und prophezeit, dass der Wandel in den kommenden Jahren weiter an Schwung gewinnen und Größe, Struktur sowie regionale Verteilung der Bevölkerung erheblich verändern wird.

Das Colloquium Fundamentale findet an ausgesuchten Donnerstagen, jeweils um 18 Uhr im NTI-Hörsaal, KIT-Campus Süd, Gebäude 30.10, Engesserstraße 5 statt. Der Eintritt ist frei.

Termine und Referenten des Colloquium Fundamentale:

14. November 2013:
Eröffnungsvortrag: Die demografische Entwicklung in Deutschland und Europa. Ursachen, Trends und gesellschaftliche Herausforderungen
Professor Norbert F. Schneider, Direktor des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung, Wiesbaden

05. Dezember 2013: Warum wächst die Weltbevölkerung? Herausforderungen und Chancen des globalen demografischen Wandels
Professor Thomas Büttner, ehemaliger stellvertretender Direktor der Bevölkerungsabteilung und Leiter des Bereichs Bevölkerungsstudien der Vereinten Nationen

12. Dezember 2013: Gegenläufige Städteentwicklungen: Megacities vs. Shrinking Cities
Professor Karina M. Pallagst, Fachbereich Raum- und Umweltplanung, TU Kaiserslautern

09. Januar 2014: Zeitenwende auf dem Arbeitsmarkt: Zwischen Chancen und Risiken
Dr. Ulrich Walwei, Vizedirektor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg

16. Januar 2014: Migration und Integration in Zeiten des demografischen Wandels
Professor Annette Treibel-Illian, Leiterin der Abteilung Soziologie, Pädagogische Hochschule Karlsruhe, und Sprecherin der Sektion „Migration und ethnische Minderheiten“ der Deutschen Gesellschaft für Soziologie

23. Januar 2014: Podiumsdiskussion: Generationengerechtigkeit – eine utopische Hoffnung?
Professor Jörg Tremmel, Juniorprofessor für Generationengerechte Politik, Universität Tübingen,
Dr. Daniel Schraad-Tischler, Auftraggeber der OECD-Vergleichsstudie zur Generationengerechtigkeit, Bertelsmann Stiftung,
Prof. Dr. Caroline Kramer, Professorin für Humangeographie, KIT

Nähere Informationen zu Referenten und Vorträgen stehen online unter http://www.zak.kit.edu/colloquium_fundamentale.

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts nach den Gesetzen des Landes Baden-Württemberg. Es nimmt sowohl die Mission einer Universität als auch die Mission eines nationalen Forschungszentrums in der Helmholtz-Gemeinschaft wahr. Thematische Schwerpunkte der Forschung sind Energie, natürliche und gebaute Umwelt sowie Gesellschaft und Technik, von fundamentalen Fragen bis zur Anwendung. Mit rund 9000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, darunter knapp 6000 in Wissenschaft und Lehre, sowie 24 000 Studierenden ist das KIT eine der größten Forschungs- und Lehreinrichtungen Europas. Das KIT verfolgt seine Aufgaben im Wissensdreieck Forschung – Lehre – Innovation.
Quelle: idw.de, 07.11.2013