Flexibel in die Rente: Erste Arbeitgeber mit neuen Konzepten


 

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Preisverleihung des Ideenwettbewerbs „Arbeit und Alter“ der berufundfamilie gGmbH
Dringender Appell: Geburtenstarke Jahrgänge brauchen vielfältige Lösungen

Können es sich Arbeitswelt und Gesellschaft weiterhin leisten, ältere Beschäftigte abrupt in die Rente zu schicken? „Nein“ lautet die entschiedene Antwort der berufundfamilie gGmbH – eine Initiative der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung. In den nächsten 15 Jahren erreichen mit den Baby-Boomern rund 20 Mio. Menschen das Renteneintrittsalter. Den Arbeitgebern muss daran gelegen sein, dem damit einhergehenden schlagartigen Verlust von Wissen und Kompetenzen mit betrieblichen Lösungen entgegenzuwirken. Mit dem von der berufundfamilie gGmbH erstmals ausgeschriebenen Ideenwettbewerb „Arbeit und Alter“ wurden heute Arbeitgeber ausgezeichnet, die mit konkreten betrieblichen Vorhaben neue Wege bei der Flexibilisierung des Übergangs von der Erwerbsarbeit in die Rente gehen.

Für ein Projekt zur Etablierung unterschiedlicher Tandem- bzw. Tridemmodelle wurde die Deutsche Telekom AG ausgezeichnet. Dabei arbeiten ältere und jüngere Kolleginnen und Kollegen ganz gezielt generationenübergreifend zusammen, um das fachliche Know-how und die Kompetenzen älterer Beschäftigter zu bewahren bzw. sinnvoll zu nutzen. Unterschieden wird dabei zwischen dem „Wissenstransfer-Tandem“ und den Arbeitszeitmodellen „Teilzeit-Tandem“ und „Teilzeit-Tridem“.

Das Gewinner-Duo komplettiert die Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen mit ihrem Gesamtkonzept „Engagiert umsteigen und sanft aussteigen“. Sowohl mit dem zweistufigen Arbeitszeitmodell „Teilzeit im Alter“ als auch mit dem Service „Umstieg im Alter“ sollen Leistungsfähigkeit und Motivation der wertvollen Generation 55+ erhalten werden. „Teilzeit im Alter“ ermöglicht Beschäftigten mit 55 bzw. 60 Jahren eine Reduzierung ihrer Arbeitszeit bei einem Aufschlag auf ihr bisheriges Ausgangsgehalt. Beschäftigte, die den „Umstieg im Alter“ – also einen anderen Arbeitsplatz für ihre letzten Tätigkeitsjahre – suchen, werden von Personalreferenten dabei unterstützt.

Die Preisträger beweisen Weitblick. Sie haben die gesellschaftlichen Herausforderungen und den Bedarf betrieblichen Handelns erkannt und lassen ihre Ideen jetzt Wirklichkeit werden.

Mit gesellschaftlichen Innovationen Potenziale nutzen
Stefan Becker, Geschäftsführer der berufundfamilie gGmbH, erläutert: „Die heute ausgezeichneten Arbeitgeber sind Teil einer neuen Bewegung, die wir als Stiftung unterstützen möchten. Sie haben bereits verinnerlicht, dass sie den Herausforderungen einer alternden Gesellschaft mit innovativen Konzepten eine positive Wendung geben können. Wenn Arbeitgeber aktiv dazu beitragen, den Übergang zwischen Erwerbsarbeit und Rente als längere Phase zu sehen und auch mit ehrenamtlichen Tätigkeiten verzahnen, entstehen vielfältige neue Möglichkeiten für beiden Seiten: Die „Generation Übergang“ erhält die Flexibilität, die sie benötigt, um diese Phase bedarfsgerecht zu gestalten. Arbeitgeber, die diesen Bedürfnissen Rechnung tragen, profitieren von der Aufrechterhaltung bzw. dem Ausbau der Potenziale älterer Beschäftigter.“

Wie diese Potenziale gefördert werden können, zeigt der von der berufundfamilie gGmbH entwickelte Stufenplan „Arbeit und Alter“. Dieser stellt auf vier aufeinander aufbauenden Stufen insgesamt 112 Einzelmaßnahmen vor, die die Entwicklung einer vorausschauenden Personalpolitik für die „Generation Übergang“ ermöglichen.

Mit dem „Arbeit-und-Alter-Forum“, das exklusiv den Teilnehmern des Ideenwettbewerbs offen steht, gibt die berufundfamilie gGmbH einen weiteren Impuls. Die Gewinner erhalten zudem ein Preisgeld in Höhe von je 3.000 € und eine Prozessbegleitung für ihre Projektidee.

Die zehn Bestplatzierten des Ideenwettbewerbs „Arbeit und Alter“ (in alphabetischer Reihenfolge):

Gewinner:

  • Deutsche Telekom AG, Bonn
  • Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen

Weitere Finalisten:

  • Aareon AG, Mainz
  • AOK – die Gesundheitskasse in Hessen, Bad Homburg
  • Baden-Württembergischer Landesverband für Prävention und Rehabilitation gGmbH, Renchen
  • Caritasverband für die Stadt Köln e.V.
  • GLOBUS Betriebe GmbH & Co.KG, St. Wendel
  • Hekatron Technik GmbH, Hekatron Vertriebs GmbH & Sparkasse Markgräflerland, Sulzbach/ Müllheim
  • Merz Pharma GmbH & Co. KGaA, Frankfurt a. M.
  • Senioren- und Pflegezentrum Rupprechtstegen GmbH

Weitere Informationen zum Ideenwettbewerb und den zehn Bestplatzierten sowie der Stufenplan sind im Internet abrufbar unter: www.arbeit-und-alter.de.

Quelle: Pressemeldung, www.arbeit-und-alter.de, 27.11.2014