Gehirnjogging vermindert zunächst Alzheimer-Symptome


 

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„Gehirnjogging hilft anscheinend dabei, die Symptome von Alzheimer so lange wie möglich hinauszuzögern. Doch sobald die Krankheit für die Mitmenschen erkennbar ist, geht es gerade bei den zuvor geistig regen Patienten umso schneller abwärts, berichten US-amerikanische Wissenschaftler im Fachmagazin „Neurology“. Und dieser rapide Verfall, so meint Studienleiter Robert Wilson vom Rush University Medical Center in Chicago, sei keineswegs per se etwas Schlechtes.

Was zunächst absurd klingt, ist auf den zweiten Blick durchaus logisch. Gehirnjogging schütze nicht vor den organischen Schäden, die Alzheimer anrichtet, meint Wilson. Vielmehr habe ein gut trainiertes Gehirn mehr Möglichkeiten, Umleitungen um die bereits defekten Verschaltungen zu finden. So funktioniere es trotz der charakteristischen Alzheimer-Plaques relativ lange scheinbar normal weiter. Wenn die ersten Symptome auftauchen und die Krankheit diagnostiziert wird, sei die Demenz aller Wahrscheinlichkeit nach bereits in einem fortgeschrittenen Stadium. Und dann falle sehr schnell eine Fähigkeit, eine Erinnerung nach der anderen weg.

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Die Schlüsse von Wilson und seinen Forscherkollegen beruhen auf einer sehr gründlichen Langzeituntersuchung mit mehr als 1150 Einwohnern von Chicago; die Wissenschaftler haben diese Gruppe von über 65-Jährigen über einen Zeitraum von zwölf Jahren begleitet […]“

Quelle: http://www.welt.de/die-welt/wissen/article9388350/Gehirnjogging-verschlimmert-Alzheimer.html, 04. September 2010