Wie Sport Demenz-Kranken helfen kann


 

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Allein in Deutschland leiden derzeit etwa 1,4 Millionen Menschen an Demenz (Weitere Informationen zu Demenz). Angesichts der steigenden Lebenserwartung und der damit einhergehenden Zunahme älterer Menschen, dürften es bis 2030 doppelt so viel sein. Mit der Diagnose bricht für die Betroffenen eine Welt zusammen, denn viele von ihnen haben die damit verbundenen Lebenseinschränkungen und den Verlust der Selbstständigkeit vor Augen. Doch eine aktuelle Studie lässt neue Hoffnung aufkommen: Danach soll Sport einen positiven Einfluss auf den Krankheitsverlauf haben.

© WavebreakmediaMicro/Fotolia.com

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Bewegung beugt Demenzerkrankung vor

Jeder weiß, dass Sport gesund ist und sich positiv auf Körper, Seele und Geist auswirkt. Denn mit ausreichend Bewegung lassen sich Gefäßerkrankungen verhindern, die Selbstheilungskräfte des Körpers ankurbeln und die Anfälligkeit gegenüber chronischen Entzündungen wie Arteriosklerose, Diabetes Mellitus oder gar Krebs reduzieren. Nun wollen Forscher herausgefunden haben, dass auch Demenzkranke vom Sport stark profitieren können. Im Bethanien-Krankenhaus, dem Geriatrischen Zentrum am Universitätsklinikum Heidelberg, sind sich die Studienverantwortlichen sicher: Bewegung vermag den Verlauf einer beginnenden Demenz deutlich zu bremsen. Ergebnisse hätten dabei gezeigt, dass sich die Patienten wieder so fühlten, als ob sie selbst was bewirken könnten. Ferner kam es seltener zum Auftreten einer Depression.

Ergebnisse der Studie im Einzelnen

Im Rahmen der Untersuchungen kombinierten die Wissenschaftler ein dreimonatiges Funktions- und Krafttraining mit Gleichzeitigkeitsübungen, sogenannte Dual-Task-Aufgaben. Denn Alzheimer-Patienten fällt es besonders schwer, diverse Dinge gleichzeitig zu machen, wie etwa in Zweierschritten aufwärts zählen und dabei vorwärts zu gehen. Durch das regelmäßige Training lassen sich laut dem Studienbericht die motorischen Fähigkeiten dementer Patienten ähnlich wie die nicht dementer Teilnehmer verbessern. Wer sich demzufolge gezielt bewegt, kann motorische Schlüsselqualifikationen wie Aufstehen und Gehen besser bewältigen. Ferner gewinnen die Patienten an Kraft. Auch hinsichtlich der geistigen Fähigkeiten zeigten sich Fortschritte. Bei allen 122 Patienten verbesserte sich der psychische, mentale sowie motorische Zustand. Die Senioren konnten auch Dual-Task-Aufgaben mit größerem Erfolg meistern. Die Wissenschaftler gelangen im Rahmen ihrer Untersuchungen aber auch zu einer anderen wichtigen Schlussfolgerung: Die Patienten wurden sich dessen bewusst, selbst etwas bewegen zu können. Kann das Erfolgserlebnis auf das eigene Handeln zurückgeführt werden, steigt die sogenannte Selbstwirksamkeit. Gerade bei älteren Menschen und besonders bei Demenzkranken ist ein solches Empfinden sehr rar. Doch auf diese Weise kommen die Betroffenen mit ihrem Alltag besser zurecht, womit sich auch die Angst eines Sturzes reduziere. Wichtig ist es, frühzeitig mit dem Sport zu beginnen und nicht erst bei einer schweren Demenz. Daher sollten Angehörige bzw. Senioren bei der Wahl eines Pflegeplatzes darauf achten, dass ausreichend Bewegung in das Freizeitangebot integriert ist. Die Wahl einer Unterkunft mit solch einem Angebot kann durch die Möglichkeit des Vergleichs der verschiedenen Angebote erleichtert werden. So eine Vergleichsmöglichkeit bieten Pflegeplatzvermittlungsportale wie Seniorplace an. Durch die Bewertung von Angehörigen und Bewohnern wird eine transparente und vertrauenswürdige Darstellung der Wohnheime garantiert.

Fazit

Die Studie des Heidelberger Universitätsklinikums zeigt, wie wichtig Sport für die Patientengruppe der Dementen ist. Regelmäßiges Training macht die Teilnehmer kräftiger und erleichtert alltägliche Aufgaben wie das Gehen und Treppensteigen. Die Einführung von flächendeckenden Demenzsportgruppen wird jedoch noch auf sich warten lassen müssen, zumal es noch an Trainern fehlt, die mit dem gezielten Trainingsprogramm vertraut sind. Wenn Sie sich zu Hause sportlich betätigen möchten, finden Sie auf Bewegung bei Demenz viele kostenlose Hintergrundinformationen, Selbsttests sowie animierte Trainingsanleitungen.

von: Lena Duka