Zeit- und Leistungsdruck in der modernen Arbeitswelt


 

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Die Arbeitswelt verändert sich und damit auch die Anforderungen an die Erwerbstätigen. Mit dem Buch „Immer schneller, immer mehr – Psychische Belastung bei Wissens- und Dienstleistungsarbeit“ stellt die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) aktuelle Forschungsergebnisse zum Thema „Psychische Belastung in einer sich wandelnden Arbeitswelt“ vor.

Beschäftigte haben immer mehr Möglichkeiten, ihre Arbeit selbst zu gestalten. Jedoch können steigender Zeit- und Leistungsdruck sowie verschwindende Grenzen zwischen Beruf und Privatleben zum Problem werden. Kommunikationswege werden dank neuer Informations- und Kommunikationstechnik schneller und vernetzter. Dem stehen Gefahren der Informationsüberflutung und zunehmender Arbeitsunterbrechungen gegenüber. Moderne Arbeitsbedingungen haben somit Vor- und Nachteile, positive wie negative Auswirkungen, die es genauer zu betrachten gilt.

Das jetzt im Springer-Verlag erschienene Buch vermittelt neue Erkenntnisse, wirft aber auch Forschungsfragen auf. Im Fokus steht der Dienstleistungssektor, ein stark wachsender Bereich, in dem immer mehr Menschen tätig sind: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes waren im Jahr 2011 insgesamt drei von vier Erwerbstätigen in Deutschland im Dienstleistungssektor beschäftigt.

Der Band ist das Ergebnis einer fachwissenschaftlichen Veranstaltung von 2011 zum Thema Zeit- und Leistungsdruck in der modernen Arbeitswelt. Forschungsstand und Ergebnisse empirischer Studien zur Thematik werden aus dem Blickwinkel namhafter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Soziologie und Psychologie reflektiert.

Die verschiedenen Expertenbeiträge im Buch zielen auch auf zukunftsorientierte Lösungsansätze für Betriebe und Beschäftigte ab: „Angesichts veränderter Belastungskonstellationen bedarf es neuer Gestaltungskonzepte, um die ihnen innewohnenden Chancen zu nutzen und den Gesundheitsrisiken zu begegnen“, so die Herausgeberinnen Dr. Gisa Junghanns, wissenschaftliche Mitarbeiterin der BAuA-Fachgruppe „Psychische Belastungen, Betriebliches Gesundheitsmanagement“ und Dr. Martina Morschhäuser, Leiterin der Fachgruppe.

„Immer schneller, immer mehr – Psychische Belastung bei Wissens- und Dienstleistungsarbeit“; Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Gisa Junghanns, Martina Morschhäuser (Hrsg.); ISBN-13 978-3658014445; 1. Auflage; Wiesbaden, Springer VS 2013; 228 Seiten; 39,99 Euro.

Forschung für Arbeit und Gesundheit
Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen stehen für sozialen Fortschritt und eine wettbewerbsfähige Wirtschaft. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) forscht und entwickelt im Themenfeld Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, fördert den Wissenstransfer in die Praxis, berät die Politik und erfüllt hoheitliche Aufgaben – im Gefahrstoffrecht, bei der Produktsicherheit und mit dem Gesundheitsdatenarchiv. Die BAuA ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Über 600 Beschäftigte arbeiten an den Standorten in Dortmund, Berlin und Dresden sowie in der Außenstelle Chemnitz.

www.baua.de

Quelle: idw.de, 06.06.2013