Forschungsverbünde stellen in Hamburg Strategien für mehr Gesundheit im Alter vor


 

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Blaupause für ein gesundes und glückliches Altern

Gesund und aktiv sein auch im hohen Alter – diesem Menschheitstraum näher zu kommen ist das Ziel von sechs interdisziplinären Forschungsverbünden im gesamten Bundesgebiet, seit 2007 im Rahmen des Förderschwerpunkts „Gesundheit im Alter“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gebündelt. Vom 16. bis zum 18. Oktober werden die Ergebnisse auf einer Abschlusskonferenz in Hamburg vorgestellt und diskutiert.

„Gesundes Altern ist weit mehr als eine medizinische Frage, das haben die Forschungsergebnisse aus unterschiedlichen Perspektiven eindrucksvoll nachgewiesen“, sagt Prof. Dr. med. Wolfgang von Renteln-Kruse, Sprecher des LUCAS Verbundes (Longitudinale Urbane Cohorten Alters Studie) in Hamburg und Gastgeber des Kongresses. Allein für die LUCAS-Studie wurde eine bereits im Jahr 2000 gestartete Langzeitkohorte von damals 3.326 selbstständigen Personen ab 60 Jahren ohne Pflegebedarf über die Jahre wissenschaftlich begleitet und immer wieder zu vielen gesundheitsrelevanten Aspekten befragt.

„Entscheidende Faktoren für ein Altern in Wohlbefinden sind das Bewahren der Selbstständigkeit und der Selbstbestimmung im Alter“, so der Altersmediziner weiter, der auch Chefarzt der Medizinisch-Geriatrischen Klinik im Albertinen-Haus – Zentrum für Geriatrie und Gerontologie ist. „Die gute Nachricht ist: Diese Faktoren sind beeinflussbar, ein gutes und gesundes Altern ist also möglich und in Teilen sogar planbar.“ Die Ergebnisse der Forschungsverbünde ergeben zusammen eine Art „Blaupause“ für ein gesundes und glückliches Altern:

  • Autonomie im Alter kann trotz vorhandener Multimorbidität erreicht werden, wenn hierfür persönliche, soziale und institutionelle Ressourcen identifiziert und individuell angepasst gestärkt werden (AMA, Berlin).
  • Eine Abschätzung der Folgen von Gebrechlichkeit für den Betroffenen wie für die Gesellschaft kann erstmalig mit umfassenden Daten erfolgen. Daraus lassen sich wertvolle Erkenntnisse für Prävention und Versorgung von Gebrechlichkeit ableiten (ESTHER-Net, Heidelberg).
  • Ein entscheidender Faktor, der zum Wohlbefinden im Alter beiträgt, ist bei Männern und Frauen die Möglichkeit, soziale Kontakte knüpfen und pflegen zu können. Förderung der Gesundheit im Alter sollte die Unterschiede der Geschlechter berücksichtigen, da Frauen häufiger körperliche Funktionsstörungen angeben, dagegen die kognitive Leistungsfähigkeit bei Männern häufiger eingeschränkt ist (KORA-Age, München).
  • Gesundheitliche Reserven von Körper, Psyche und Kognition entscheiden wesentlich über Mobilität, Mortalität und Funktionalität älterer Menschen. Diese lassen sich durch gezielte Beratung und Gesundheitsförderung ausbauen. Einfache Tests erlauben die Früherkennung von Risiken wie Gangunsicherheit, Gebrechlichkeit oder Grenzerfahrungen, die präventiv entschärft werden können. Vorbeugung, Abklärung und Behandlung erfolgen zielgruppengerecht (LUCAS, Hamburg).
  • Multimorbide Patienten brauchen eine gezielte Behandlungsstrategie, die die Wechselwirkung der einzelnen Krankheiten besser als oftmals bislang berücksichtigt. Das fängt schon bei der Sprechstunde des Hausarztes an, die besser auf die Belange von multimorbiden älteren Menschen abgestimmt sein kann (MultiCare, Hamburg).
  • Menschen mit mehrfachen Erkrankungen benötigen ein neues Versorgungsmodell, das multiprofessionell organisiert ist und z.B. bezüglich der Medikation, der körperlichen Aktivität sowie der Erfassung des funktionellen Zustandes von Älteren genauer hinschaut (PRISCUS, Bochum).

Kontakt:
Dr. Fabian Peterson

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Quelle: http://www.albertinen.de/presse/pressemitteilungen/Blaupause-fuer-ein-gesundes-und-glueckliches-Altern, 17.10.2013