BIBB-Präsident Kremer: „Gute Ausbildung muss zu einem Qualitätssiegel für zukunftsorientierte Betriebe werden“
„Das Bundesinstitut für Berufsbildung blickt auf 40 Jahre erfolgreiche Arbeit für die berufliche Aus- und Fortbildung zurück. Dieser Blick zurück macht Mut, zuversichtlich nach vorne zu schauen.“ Dies erklärte Präsident Manfred Kremer vor mehr als 450 Gästen in Bonn anlässlich eines Festaktes zum 40-jährigen Bestehen des Instituts. Angesichts der vielfältigen aktuellen und künftigen Herausforderungen fügte er hinzu: „Nichts braucht die berufliche Bildung in Zukunft so sehr, wie den klaren und unbestechlichen Blick des unabhängigen und neugierigen Forschers, des klugen und besonnenen Beraters und des kreativen und innovativen Gestalters. Dies ist das BIBB mit seiner einzigartigen Verwurzelung in der Berufsbildungspraxis und der Berufsbildungsforschung immer gewesen und dies wird auch in Zukunft so sein.“
Der BIBB-Präsident überreichte Bundesbildungsministerin Annette Schavan die aus Anlass des Jubiläums erstellte Dokumentation „40 Jahre BIBB: 40 Jahre Forschen – Beraten – Zukunft gestalten“. „Diese außergewöhnliche Veröffentlichung“, so Manfred Kremer, „bietet eine informative und zugleich unterhaltsame Zeitreise durch 40 Jahre bewegte und bewegende Geschichte des Instituts und der beruflichen Bildung in Deutschland.“
Bundesbildungsministerin Annette Schavan würdigte die erfolgreiche Arbeit des BIBB als „wegweisend“. Die Bundesregierung brauche für ihre berufsbildungspolitischen Entscheidungen Analysen und Prognosen auf der Grundlage von zuverlässigen wissenschaftlichen Erhebungen und Methoden. Daher sei es sehr erfreulich, dass das BIBB bei der Vernetzung mit universitären Forschungseinrichtungen, bei der Nachwuchsförderung und der Errichtung eines Forschungsdatenzentrums so gute Arbeit leiste. „Angesichts der wachsenden Anforderungen an die berufliche Bildung braucht die Bundesregierung diese wissenschaftliche Expertise.“
Die berufliche Aus- und Weiterbildung weiter zu modernisieren und ihre hohe Qualität zu sichern, sei eine der künftigen Hauptaufgaben des BIBB, betonte Manfred Kremer. Nur mit modernen Aus- und Weiterbildungsangeboten, die flexibel auf die Bedürfnisse der Betriebe eingingen, könne der notwendige Fachkräftebedarf in der Zukunft gesichert werden. Dabei komme insbesondere der Qualitätssicherung eine wachsende Bedeutung zu. „Gute Ausbildung muss zu einem Qualitätssiegel für zukunftsorientierte Betriebe werden. Hier wird sich das BIBB künftig verstärkt einbringen.“
Der BIBB-Präsident kündigte an, dass das Institut die Initiativen der Bundesregierung für eine effizientere Gestaltung des Übergangssystems weiter tatkräftig unterstützen werde. „Dies geschieht zum Beispiel durch die Gestaltung und Durchführung zahlreicher berufsbildungspolitischer Programme und Modellvorhaben.“ Dazu gehören aktuell Programme zur Berufsorientierung, zur nachhaltigen Entwicklung, zur Qualitätssicherung in kleinen und mittleren Unternehmen oder zur Förderung von spezifischen Zielgruppen.
Auch die engere Verzahnung von Bildungsgängen und ihre bessere Durchlässigkeit seien für das BIBB weitere „Gebote der Zukunft“, betonte Manfred Kremer. „Zugänge zum Studium oder die Anerkennung und Anrechnung von Leistungen aus der Berufsbildung und der beruflichen Praxis auf ein Studium müssen verbessert werden.“ Dies sei auch mit Blick auf Europa „dringend erforderlich“.
Daher werde das BIBB auch die internationalen Beziehungen und Beratungsdienstleistungen weiter ausbauen. Hier müsse „Vorfahrt für die berufliche Bildung“ gelten, erklärte Manfred Kremer. „Die duale Berufsausbildung mit ihrem starken Praxisbezug stößt in vielen Ländern dieser Erde auf allerhöchste Anerkennung. “ Von Mittel- und Südamerika über Europa, den Nahen und Mittleren Osten, Indien und bis weit nach Asien reiche die Zahl der Länder, die beim BIBB verstärkt um Beratung nachfragen. Diese Anerkennung sei für das Bundesinstitut aber auch eine Verpflichtung, „das deutsche Berufsbildungssystem praxisorientiert und bedarfsgerecht weiterzuentwickeln und die internationale Anschlussfähigkeit im Blick zu halten“.
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