Reiche Frauen leben länger


 

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DIW-Experten stellen erstmals Zusammenhang zwischen Einkommen und Lebenserwartung auch bei Frauen fest

Frauen mit hohem Arbeitseinkommen haben im Schnitt eine deutlich höhere Lebenserwartung als Frauen mit niedrigem Einkommen. Das ist das zentrale Ergebnis einer neuen Studie des DIW Berlin. „Frauen, die zu den oberen zehn Prozent der Verdiener gehören, leben etwa drei Jahre länger als Frauen aus den niedrigsten zehn Prozent“, erklärt Friedrich Breyer, Autor der Studie und Forschungsprofessor am DIW Berlin. Die Gründe für diesen Zusammenhang werden darin vermutet, dass höhere Bildung sowohl ein höheres Einkommen als auch mehr Gesundheitsbewusstsein nach sich zieht.

Zahlreiche Studien hatten in der Vergangenheit einen Zusammenhang zwischen Lebenserwartung und Einkommen festgestellt – meist allerdings nur bei Männern. „Für Frauen ist dieser Effekt sehr viel schwieriger festzustellen“, erklärt Wirtschaftsforscher Friedrich Breyer. „Bei der klassischen Rollenverteilung zwischen Mann und Frau ist es oft ziemlich schwer, zwischen dem Arbeitseinkommen der Frau und dem Haushaltseinkommen zu trennen.“ Bei Männern sei dagegen das Haushaltseinkommen oft mit dem eigenen Einkommen identisch.

Friedrich Breyer von der Universität Konstanz und Jan Marcus vom DIW Berlin ist der Nachweis nun trotzdem erstmals gelungen: Auch bei Frauen gibt es einen klaren Zusammenhang zwischen dem eigenen Arbeitseinkommen und der Lebenserwartung. Untersucht wurde dafür eine Gruppe von Frauen, die alle mindestens 25 Jahre in die Rentenkassen eingezahlt hatten und zwischen 1994 und 2005 gestorben waren. „Wir sehen deutlich, dass auch Frauen mit hohem Arbeitseinkommen länger leben“, sagt Friedrich Breyer. Allerdings ist der Effekt bei Frauen nur etwa halb so stark wie bei Männern. Worin dieser Unterschied indes begründet ist, wird weiter zu erforschen sein.

Income and Longevity Revisited: Do High-Earning Women Live Longer? Von Friedrich Breyer und Jan Marcus. DIW Discussion Papers Nr. 1037 | PDF, 480.76 KB

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Quelle: idw.de, 03. August 2010