Innovationsfähigkeit durch Gesundheitsmanagement


 

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Konferenz zu nachhaltiger Arbeitsqualität beschäftigt sich mit der Gesundheit der Mitarbeitenden als Basis für Innovationsfähigkeit in der IT- und Medienbranche

20. September 2010

Wie kann Arbeit in flexiblen Erwerbsformen so organisiert werden, dass sowohl Mitarbeitende als auch Führungskräfte langfristig gesund und leistungsfähig bleiben? Wie kann eine betriebliche Gesundheitsförderung an die Bedingungen von kleinen und mittelständischen Unternehmen in der IT- und Medienbranche angepasst werden? Und wie können solche Gestaltungsansätze nachhaltiger Arbeitsqualität in der IT- und Medienbranche verbreitet werden? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Fachleute aus den Bereichen Gesundheitsförderung, Arbeitswissenschaft und Betriebswirtschaftslehre auf der Tagung „Nachhaltige Arbeitsqualität für KMU in der Wissensökonomie“ am 24. September 2010 in Bremen. Die Abschlusskonferenz des Projektes PRÄWIN „Prävention in Unternehmen der Wissensökonomie“ findet von 10:30 – 18:00 im Haus der Wissenschaft statt.

Das vom Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und Europäischen Sozialfonds geförderte Projekt läuft seit dem 1. November 2007 unter der Leitung von Privatdozent Dr. Guido Becke im artec | Forschungszentrum Nachhaltigkeit an der Universität Bremen in Kooperation mit drei Unternehmen der IT- und Medienwirtschaft und Unternehmensberatern der innowise GmbH. Hintergrund des Projektes ist der Fachkräftemangel in der IT- und Medienbranche, der sich bereits jetzt abzeichnet und zukünftig voraussichtlich noch ansteigen wird. Besonders kleine und mittelständische Unternehmen sind davon betroffen. Um die Innovationsfähigkeit dieser Unternehmen auch und gerade in Krisenzeiten abzusichern, müssen Unternehmen ein Arbeitsumfeld schaffen, das für qualifizierte Fachkräfte attraktiv ist: Heute geht es in der New Economy längst nicht mehr nur um Selbstverwirklichung, sondern um eine „gesunde“ Balance zwischen Arbeit und anderen Lebensinteressen. Arbeitgeber werden zunehmend auch nach diesen Kriterien ausgewählt. Daher können ein schlechtes Arbeitsklima und die Vernachlässigung gesundheitlicher Belastungen auf Dauer zu einem existenziellen Problem für Unternehmen werden. „Wer dagegen in den Erhalt der Gesundheit seiner Mitarbeiter investiert, merkt schnell, dass sich das rechnet“, sagt Dr. Joachim Hafkesbrink von der innowise GmbH.

Der Schwerpunkt der gesundheitlichen Prävention im PRÄWIN-Projekt liegt auf der Arbeitsorganisation und den Arbeitsverhältnissen. So wird beispielsweise häufig unterschätzt, dass die in der IT-Branche üblichen flexiblen Arbeitsformen wie beispielsweise Projektarbeit oft zu psychischen Belastungen führen. „Themen wie Arbeitsüberlastung von Festangestellten und Freelancern sind oft ein Tabu, wenn bei IT-Projekten die Deadline ansteht“, stellt PD Dr. Guido Becke, Arbeitswissenschaftler der Universität Bremen fest.

Auf der Tagung zur nachhaltigen Arbeitsqualität werden praxistaugliche Konzepte für die Gesundheitsförderung in kleinen und mittelständischen Unternehmen in der IT- und Medienbranche vorgestellt. Hierbei wird direkt an schon bestehenden Arbeitsprozessen, und -strukturen angesetzt. Unternehmen können so ohne großen Mehraufwand ihr Arbeitsumfeld gesundheitsfördernd gestalten. Im Rahmen des Projektes PRÄWIN wurden die mit den Partner-Unternehmen gemeinsam entwickelten und erprobten Instrumente und Verfahren in einer internetbasierten PRÄWIN-Toolbox zusammengestellt. In dem modular aufgebauten „Werkzeugkasten“ der Gesundheitsförderung werden Lösungen für branchenübliche Problemkonstellationen angeboten. Der Link zur Toolbox wird in Kürze auf der PRÄWIN-Homepage veröffentlicht und ist dann für alle Interessierten zugänglich.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
artec | Forschungszentrum Nachhaltigkeit
PD Dr. Guido Becke
Tel. 0421 218 61842
E-Mail: becke@artec.uni-bremen.de

Quelle: Uni Bremen