Leben im Alter: Ruhe ist gut, Unruhe ist besser


 

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„Das Ende des Berufslebens: Für viele Männer ein harter Einschnitt, oft eine Krise – auch wenn sie es nicht gerne zugeben. Der Sozialwissenschaftler Eckart Hammer ist überzeugt, dass Männer auch im Alter Aufgaben brauchen, die ihnen Sinn und Erfüllung geben. In seinem jüngsten Buch liefert er Anregungen dazu und lässt Ruheständler zu Wort kommen, die ihre späte Freiheit gut genutzt und noch einmal Neuland betreten haben.“

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Die vier Wegweiser zum spannenden und erfüllten Leben im Ruhestand: Wie sorgt man nun konkret dafür, dass das Beste wirklich zum Schluss kommt? Die »Vier Wegweiser » sind der Kern von Hammers Konzept für das Leben nach dem Beruf; eine Art Kompass, um die Potenziale und Chancen des Alters zu nutzen und die Aufgaben zu bewältigen.

Wegweiser 1: Die späte Freiheit auskosten. Hier geht es darum, neues Gelände zu erforschen, zu experimentieren, brach liegende Talente zum Leben zu erwecken oder eben die Herzensdinge zu tun, für die bisher zu wenig Zeit war. Die klassischen »Ruhestandsaktivitäten« also, die aber auf Dauer vielleicht nicht ausreichen.

Wegweiser 2: Kompetenzen weitergeben. In den vielen Jahren der Berufstätigkeit hat sich ein Schatz an Kompetenzen und Erfahrung angesammelt. Vieles verdankt man selbst älteren Lehrern. Jetzt im eigenen Ruhestand ist die Zeit, innerhalb der Generationenkette etwas weiterzugeben. Als Sozial- oder Jobpate vielleicht, als Leihopa, in einer Hobbybörse, als Coach oder Mentor, als Seniorexperte.

Wegweiser 3: Sich engagieren. Man ist jetzt frei, sich zu engagieren, wo immer man möchte. Nachbarschaftshilfe? Umweltschutz? Vesperkirche oder etwas ganz Anderes? Eine menschenwürdige Gesellschaft, schreibt Hammer, »braucht immer jenes Mehr an Aufmerksamkeit, Zuwendung und Einmischung, das von bezahlten Fachkräften nicht geleistet werden kann«. Als Lohn gibt es Sinnerfüllung, Anerkennung und neue Kontakte.

Wegweiser 4: Früher an später denken. Bei aller Freude und allem Engagement im Ruhestand sollte man doch nicht vergessen, dass irgendwann das hohe Alter kommt mit vermutlich deutlichen Einschränkungen. Sich mit Pflegebedürftigkeit oder dem Tod auseinanderzusetzen, ist nicht angenehm, aber notwendig. Wie will ich im hohen Alter wohnen? Wie kann man den Alltag regeln, Einsamkeit verhindern?“

Eckart Hammer: Das Beste kommt noch
178 Seiten
Kreuz Verlag
14,95 Euro

Quelle: http://www.gea.de/magazin/heimat+und+welt/leben+im+alter+ruhe+ist+gut+unruhe+ist+besser.1526552.htm, 30. August 2010